Artikel teilen
Bluesky logo Mastodon logo Facebook logo
Updates
20.11.2025

Es ist soweit - jetzt GFF Anteile erwerben!

Hier eine wichtige Neuigkeit aus der besetzten ex-GKN Fabrik in Florenz. Seit 2021 führt die Belegschaft dort einen beispielhaften, zukunftsweisenden Kampf für ihre Arbeitsplätze und für eine ökologische Konversion unter der Kontrolle der Arbeiter*innen. (Wie haben berichtet)

Alle, die ihre Absicht erklärt haben, Anteile an der Genossenschaft der ex-GKN Belegschaft GKN for Future (GFF) zu erwerben, sollen das Geld nun einzahlen. Die ex-GKN Belegschaft bittet uns darum. Das Geld wird auf der Plattform Ener2Crowd gesammelt. Es ist wichtig, dass alle zugesagten Anteile möglichst noch im November gezeichnet werden. Nur so können die Arbeiter zeigen, dass ein echtes öffentliches Interesse an der GFF Genossenschaft besteht und dass die Zusagen verbindlich gemeint waren. Das stärkt den politischen Druck und hilft ihnen außerdem, Genossenschaftsbanken sowie weitere ethische Investor*innen für das Projekt zu gewinnen.

Und so wird's gemacht:
Zunächst müsst ihr euch hier registrieren: https://www.ener2crowd.com/en/signin?promoCode=GFF
Wichtig: Gebt bei der Registrierung unbedingt den Freundescode „GFF“ mit an. Hier eine Schritt-für-Schritt Videoanleitung von der Unterstützer*innengruppe GKN for Future Deutschland. Nach der Registrierung könnt ihr die Anteile unter folgendem Link erwerben: https://www.ener2crowd.com/en/projects/details/451-riconversione-industriale

Leider ist der Prozess etwas kompliziert. Für die Registrierung muss man seine Ausweisdokumente hochladen und ein Selfie und einen Fragebogen beantworten, in dem es darum geht, wieviel man von Finanzgeschäften versteht. Das hängt mit den staatlichen Vorschriften in Italien zusammen. - Die Arbeiter der GKN for Future Genossenschaft bitten jedoch darum, dass wir uns dieser Mühe unterziehen.

"Der Aufwand, den dieser zusätzliche Schritt erfordert, ist ein Akt des Widerstands gegen die Abnutzung unseres sozialen Kampfes", schreiben die Arbeiter. „Ich verlange eine Anstrengung von dir, aber es gibt kein Aufgeben, keine Resignation – nur immer größer werdende Wut“ heißt es schon in der Hymne der ex-GKN Arbeiter.

Was passiert mit dem Geld?
Die eingezahlten Gelder stehen der GKN for Future Genossenschaft (GFF) zunächst nicht zur Verfügung. Sie werden erst freigegeben, sobald Rechtssicherheit besteht und eine endgültige Lösung für die Fabrik gefunden wurde. Bis dahin verbleibt das Geld unverzinst auf der Plattform. Falls die Produktionspläne scheitern wird das Geld zurückgezahlt.

Wie ist der Stand der Dinge in Campi Bisenzio?
Am 28. Juli 2025 wurde das Industriekonsortium gegründet, das die Reindustrialisierung der ehemaligen GKN-Fabrik umsetzen soll. Es besteht zu 70 Prozent aus der Region Toskana, zu 10 Prozent aus der Stadt Florenz, jeweils zu 8 Prozent aus den Kommunen Campi Bisenzio und Sesto Fiorentino sowie zu 4 Prozent aus der Kommune Calenzano. Die Kommunen liegen in unmittelbarer Nähe der GKN-Fabrik.

Der Geschäftsplan für die sozial integrierte Fabrik ist seit 2023 in solidarischer Zusammenarbeit zwischen Fabrikkollektiv ex GKN bzw. der Genossenschaft ex GKN FOR FUTURE (GFF) mit Wissenschaftler*innen, Arbeiter*innen und anderen politischen und sozialen Gruppen für die Produktion von Lastenrädern und recycelbaren Solarmodulen entwickelt worden. Dieser Geschäftsplan ist mehrfach überprüft und angepasst worden. Die technische Überprüfung war im Juni 2025 abgeschlossen. Soziale Aspekte und Marktchancen sind ebenfalls analysiert worden.

Im Sommer 2025 sollte die finale Zustimmung der Investoren für den Geschäftsplan beschlossen werden. Zur Umsetzung des Plans sind 12 Millionen Euro notwendig. Die Banca Ethica hat 2,5 Millionen Euro zugesagt. Der größte private Investor hat seine Entscheidung vertagt. Bislang gibt es keine Erklärung, warum er nicht zustimmt. In einer Mail äußert er, dass er eine stärkere öffentliche Beteiligung (Volksanteile) erwartet.

Laut Leonard Mazzone von der GKN for Future Genossenschaft (GFF) ist das ein vorgeschobenes Argument. Stand Juli lagen die Volksanteile bei 1,7 Millionen Euro. 60 Prozent des Geschäftsplans sind finanziert. Dazu zählen die Vorabverträge mit Abnehmern. Die Genossenschaft GKN for Future (GFF) hat eine Erklärung von dem Investor gefordert. Er soll sein Anliegen konkret formulieren. Alle anderen Investoren warten auf dessen Entscheidung. GFF sucht bereits nach anderen, alternativen Investoren.

Um den Vorwurf zu entkräften, es seien zu wenige Volksanteile da oder sie seien nur vorgetäuscht, schlägt GKN for Future (GFF) vor, dass alle Anteilseigner ihre Beträge auf eine sichere Plattform überweisen, um zu zeigen, wie hoch die Summe ist. Dieses Geld wird erst abgerufen, wenn die Produktion beginnt. Bis dahin dient sie nur der Darstellung der real eingezahlten Anteile.

Hier ein neuer Film über den Kampf in Campi Bisenzio, der auf arte läuft: Re: Italiens längster Arbeitskampf

Andere Artikel

Kampagnen
1.10.2025

Labournet TV ist bedroht!

Wir brauchen Deine Unterstützung.

Updates
14.9.2025

Eine Welt zu verlieren

wir arbeiten an einem neuen Kinofilm

Updates
8.9.2025

Rede gegen den Krieg bei VW

auf der Betriebsversammlung von VW Braunschweig